Valentine by Samantha Young

Valentine by Samantha Young

Autor:Samantha Young [Young, Samantha]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
veröffentlicht: 2015-11-29T16:00:00+00:00


Hannah und Marco

Als ich für heute meine Sachen zusammenpackte, drangen die Stimmen zweier meiner Kolleginnen, die sich draußen auf dem Gang unterhielten, an mein Ohr, und ich musste unwillkürlich lächeln.

Ich dachte an meine erste Zeit als Lehrerin an der Highschool. Die langen Stunden, von denen die Eltern nichts mitbekamen. Bis ich irgendwann von meinen Vorbereitungen aufblickte, um festzustellen, dass es sieben Uhr abends war und in der Schule eine gespenstische Stille herrschte, weil die meisten meiner Kollegen schon vor Ewigkeiten gegangen waren.

Das änderte sich alles, als Marco wieder in mein Leben trat.

Ich hatte einen Mann und Kinder, wegen denen ich zu einer vernünftigen Zeit zu Hause sein musste.

Zu Hause sein wollte.

Die Kids waren vor einer Stunde nach dem letzten Klingeln gegangen, und es wurde Zeit, in mein Auto zu steigen und heim zu meinem Mann zu fahren, der auf mich wartete, um mit mir den Valentinstag zu feiern. Wir hatten nichts Großartiges geplant, nur Joss und Braden gebeten, dieses Jahr das Babysitten zu übernehmen (sie waren diesmal an der Reihe, Marco und ich nächstes Jahr), so dass Marco und ich eine ruhige Zeit miteinander verbringen konnten.

Ich lächelte ein bisschen selbstzufrieden. Vielleicht auch eine weniger ruhige Zeit. Ich schnalzte mit der Zunge und schlenderte vergnügt aus dem Schulhaus.

Die Plaudertaschen dort draußen entpuppten sich als meine Freundinnen und Kolleginnen Nish und Barbara. Sie drehten sich um und lächelten mir zu. »So früh schon nach Hause?« Nish grinste spitzbübisch.

Ich zuckte die Achseln. »Heute ist Valentinstag.«

»Als ob wir das vergessen könnten«, gab Barbara trocken zurück. Sie spielte auf das Drama an, das wir heute in der Schule erlebt hatten.

»Ich kann immer noch nicht glauben, dass Rochelle Muir Stacey Abernathy tatsächlich büschelweise die Haare ausgerissen hat.« Nish zuckte zusammen.

»Und das wegen Michael Steel.« Ich schüttelte angewidert den Kopf. »Ich habe diesen Jungen mehr Mädchen küssen sehen, als ich zählen kann.«

»Oberstufenschüler«, kam es wie aus einem Mund von Nish und Barbara, und ich musste lachen.

»Ich bin jedenfalls keine Oberstufenschülerin. Ich mache mir einen ruhigen Abend mit meinem Göttergatten. Und euch rate ich dasselbe.« Ich zwinkerte den beiden zu, und sie lachten, als ich den Gang hinunterging.

»Das würde ich auch, wenn mein Mann so aussehen würde wie deiner«, rief Barbara mir nach.

Ich grinste und rief über die Schulter hinweg zurück: »Er hat noch mehr zu bieten als gutes Aussehen. Er ist sehr geschickt mit den Händen.«

»Ich hasse dich!«, brüllte sie.

Ich verließ lachend das Gebäude.

Der Nachmittag war frisch und kühl, und es begann gerade zu dämmern. In ungefähr einer Stunde würde die Sonne untergehen. Ich blickte zum Himmel hoch und sehnte den Frühling herbei. Ich hatte die kurzen Tage des Winters so satt.

Als ich wieder zu meinem Auto sah, bemerkte ich etwas aus dem Augenwinkel, oder besser gesagt jemanden. Ich wandte mich zum Schultor um, und mir stockte der Atem.

Mein Mann Marco lehnte, die Hände in die Hosentaschen geschoben, lässig am Tor.

Wie hypnotisiert ging ich auf ihn zu. Mein Herzschlag beschleunigte sich bei seinem Anblick.

Wird dieses Gefühl je nachlassen? Dieses überwältigende Gefühl von Glück und Vorfreude, das mich jedes Mal überkam, wenn ich ihn sah.



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